Sarah Lorenz
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- Sarah Lorenz: Glossar
Sarah Lorenz: Glossar
BLENDED COUNSELING Das Blended Counseling beschreibt eine hybride Beratungsform von Online- und Offline-Angeboten (Stix 2022, S. 23). Vereinfacht gesagt, wird die digitale Beratung mit der klassischen Face-To-Face-Beratung verknüpft bzw. kombiniert.
DIGITALE BERATUNG Die digitale Beratung – häufig auch als Online-Beratung oder Internetberatung betitelt – bezeichnet die interaktive, internetbasierte psychosoziale Beratung zwischen einem*r Ratsuchenden und dem*r Online-Berater*in. Das heißt, die Beratung geschieht online. Zentrales Medium ist das Internet (Gehrmann 2014, S. 66). Erfolgen kann dies mithilfe verschiedener digitaler Tools, wie zum Beispiel per E-Mail, Chat oder über Foren.
DIGITALE TRANSFORMATION Die digitale Transformation beschreibt den technologischen Wandel (Beranek/Hammerschmidt et al. 2018, S. 9). Vereinfacht gesagt, bezeichnet es den Prozess des Einzugs digitaler Medien in den Alltag von Menschen, der nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche beeinflusst bzw. tangiert.
DIGITALES BERATUNGSSETTING Unter dem digitalen Beratungssetting werden allgemein die Rahmenmerkmale der Umgebung, Atmosphäre und ‚Räumlichkeit‘, in der die digitale Beratung stattfindet, verstanden.
FACE-TO-FACE-BERATUNG Unter der Face-to-Face-Beratung wird die klassische Methode der psychosozialen Beratung in Präsenz, das heißt, in direkter Interaktion vor Ort auch ‚Angesicht-zu-Angesicht‘ (Stix 2022, S. 23), verstanden. Sie bezeichnet allgemein eine soziale Interaktion zwischen einem*r ratsuchenden Klient*in und Berater*in, die gekennzeichnet ist durch Freiwilligkeit, zeitliche Begrenztheit und Situativität. Ziel dabei ist die Vermittlung von Wissen, Orientierung und Lösungskompetenz, sowie das gemeinsame Erarbeiten von Fertigkeiten, um letztlich aktuelle Probleme und Fragen zu bewältigen (vgl. Brem-Gräser 1993, S. 15)
IMMERSION bezeichnet das Eintauchen in und Erleben von einer virtuellen Realität (VR). Das heißt, der Fokus ist voll und ganz auf die VR gerichtet, wobei die eigene Person und die reale Umgebung ‚verloren gehen‘. Für die Beratung und Begleitung von Klient*innen in der Sozialen Arbeit kann die Herstellung einer immersiven Umgebung von potenziellem Mehrwert sein, da der Fokus nicht nur auf das Medium der virtuellen Realität gelenkt wird. Vielmehr können komplexe Wirkungszusammenhänge und Prozesse verstanden werden. Es geht also auch darum, was mit und in der virtuellen Realität gemacht wird bzw. welcher zusätzliche sinn- und gewinnbringende Beitrag entsteht.
REPLIKA, WYSA, DEPREXIS Die vollmediale, algorithmische Beratung, welche ohne menschliche Fachkraft und mithilfe von (Gesundheits-)Apps durchgeführt wird, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Replika, Wysa und Deprexis sind erste Beispiele, die bereits in der Praxis eingesetzt werden.
VIDEOBERATUNG ist eine Form der digitalen Beratung. Die Kommunikation zwischen räumlich getrennte*r Berater*in und Ratsuchenden findet dabei synchron über ein Videoübertragungssystem statt, welches bei Bedarf um textbasierte Kommunikation ergänzt werden kann (Engelhardt/Gerner 2017)
VIRTUAL-REALITY-/AUGMENTED-REALITY-TECHNOLOGIEN (VR/AR) Mithilfe von VR-Technologien wird versucht, eine virtuelle Welt zu kreieren, die möglichst echt und intensiv erlebt wird. Häufig werden dafür spezielle Brillen und Helme mit Displays eingesetzt (Stix 2022, S. 154). Die AR-Technologie wird oftmals für die Erweiterung der Realität genutzt, das heißt, Gegenstände werden lebensecht eingeblendet. Besonders VR-Technologien weisen ein großes Potenzial für Beratung und Begleitung von Klient*innen der Sozialen Arbeit auf.
Literatur
Beranek, Angelika/Hammerschmidt, Peter/Hill, Burkhard/Sagebiel, Juliane (2018). Einführung: Big Data, Facebook, Twitter & Co. Soziale Arbeit und digitale Transformation. In: Hammerschmidt, Peter/Sagebiel, Juliane/Hill, Burkhard/Beranek, Angelika (Hrsg.), Big Data, Facebook, Twitter & Co. und Soziale Arbeit. Weinheim/Basel: Beltz, S. 9–32.
Brem-Gräser, Luitgard (1993). Handbuch der Beratung für helfende Berufe. München/Basel: Ernst Reinhardt.
Engelhardt, Emily M./Gerner, Verena (2017). Einführung in die Onlineberatung per Video. In: e-beratungsjournal.net – Fachzeitschrift für Onlineberatung und computervermittelte Kommunikation, 13 (1), S. 18–29.
Gehrmann, Hans-Joachim (2014). Onlineberatung – zwischen Wachstum und Ernüchterung. In: Bauer, Petra/Weinhardt, Marc (Hrsg.), Perspektiven sozialpädagogischer Beratung. Empirische Befunde und aktuelle Entwicklungen. Weinheim/Basel: Beltz, S. 65–81.
Stix, Daniela Cornelia (2022). Praxishandbuch Beraten mit Social Media. Digitale Soziale Arbeit mit Jugendlichen. Weinheim/Basel: Beltz.